Der Galgo Español, in Spanien geboren um zu sterben
Galgos sind spanische Windhunde
Als wir zu unserem ersten Galgo gekommen sind, war das Internet noch nicht in alle Haushalte eingezogen und die Infos sehr überschaubar. Heute ist das www voll mit unzähligen Berichten und Infos, daher hier nur eine Kurzbeschreibung:
Geschichte der Galgos:
In der Antike galten Windhunde, als die Hunde der Pharaonen und einige Jahrhunderte v.Chr. machten sich die Kelten die Ausdauer und Geschwindigkeit dieser Tiere zu nutzen und verwendeten sie für die Jagd. Auch die Römer folgten dieser Tradition und durch sie gelangten die „keltischen Hunde“, die Vorfahren der heutigen Galgos und Greyhounds, letztlich nach Spanien. Verwendet wurden sie für die Hasenjagd und auf den Feldzügen der Spanier und die landschaftlichen und klimatischen Gegebenheiten formten einen ausdauernden und widerstandsfähigen Hund. Ab dem 15. Jahrhundert begannen die Spanier Galgos und Greyhounds gezielt, nach bestimmten Kriterien zu züchten und andere Rassen, wie der Podenco Iberico und der Sloughi übten Einfluss auf die Erscheinungsform und das Wesen dieser Hunde. Doch erst 1972 wurde der Galgo, im Unterschied zum Greyhound, offiziell als eigene Rasse anerkannt. Das Leid der Galgos nahm seinen Lauf … bis heute.
Das Wesen der Galgos:
Galgos sind sanfte und sehr sensible Tiere, die Fremden gegenüber zurückhaltend wenn nicht sogar scheu reagieren. Doch sind sie niemals aggressiv, eher etwas eigenwillig, sie entscheiden eben lieber selbst wer sie berühren darf. Wie jeder andere Hund auch, braucht der Galgo den Familienverband und hat gerne einen Hundekumpel an seiner Seite, bevorzugt Galgo. Auch der Auslauf in einem gesicherten Gelände ist wichtig, Freilauf im offenen Gelände geht in der Regel nicht, zu tief ist der Jagdtrieb verwurzelt. Im Umgang mit anderen Hunden ist der Galgo äußerst verträglich und geht Auseinandersetzungen lieber aus dem Weg. Aufgrund seines scheuen und eher vorsichtigen Wesen, braucht er bei seiner Erziehung besonders viel Liebe und Rücksichtnahme. Ein Galgo lässt sich auch nicht so erziehen, wie man es von unseren Hunden kennt – aus Platz, Sitz und Komm macht sich ein Galgo meistens nichts. Vielleicht klappt es ja mit einem Welpen, dann kann man nur sagen: Ein Galgo reagiert auf Lob und Zuneigung! Wenn er von seinem Besitzer zu hart angefasst wird, wandelt sich seine Vorsicht oftmals in Angst. Geht man aber mit Feingefühl an seine Ausbildung, wird das Ergebnis ein idealer Familien- und Begleithund sein, der seinesgleichen sucht. Ein Sprichwort sagt: „Einmal einen Galgo, immer einen Galgo.“ Meistens bleibt es auch nicht bei einem 😉
Das Erscheinungsbild der Galgos:
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem Glatt- und Rauhaar Galgo, wobei die Haarlänge des Rauhaar Galgos ca. 10 cm erreichen kann. Die Farbenvielfalt ist groß und reicht von schwarz und gestromt bis hin zu hellen Beigetönen, sowie rot, weiß und gescheckt. Viele von ihnen haben auch Abzeichen an.
Körperliche Merkmale: Rüde Schulterhöhe ca. 62 bis 70 cm
Hündin Schulterhöhe ca. 60 bis 68 cm
Der Galgo und sein Jagdtrieb:
Windhunde sind Jagdhunde! so einfach ist das! Sie wurden für die Jagd gezüchtet und ihren Job beherrschen sie gut, wie man in dem folgenden Video sehen kann. Ich verabscheue die Jagd und bin für die Abschaffung, das ändert jedoch nichts an den Genen der Galgos.
Das Schicksal der Galgos:
Zig tausende Galgos werden auch heute noch in Spanien für die Jagd missbraucht, gequält und getötet, wenn sie nach der Jagd nutzlos geworden sind. Das Aussetzen und Aufhängen ist inzwischen zwar verboten, aber wo kein Kläger da kein Richter. Nach der Jagdsaison findet man überall ihre Kadaver. Die Galgueros hängen an ihrer Tradition und haben es geschafft, dass auch in dem neuen Tierschutzgesetz von 2023 die Jagdhunde (Galgos, Podencos …) nicht berücksichtigt werden und man sie weiterhin gnadenlos ausnutzen kann. Eine Schande für Spanien! Spanien ist das einzige Land in der Europäischen Union, in dem die Jagd mit Hunden in Form der Gebirgsjagd, der Hetzjagd und der Jagd mit Windhunden erlaubt ist. Die Tierschützer vor Ort kämpfen unentwegt dafür, dass den Galgos Gerechtigkeit widerfährt, aber der Weg scheint unendlich. Tausende Galgos konnten durch Vereine in Spanien, Deutschland, Finnland …. in Familien vermittelt werden, aber jedes Jahr kommt so viel Nachschub, dass es einfach kein Ende nimmt. In Spanien und auch in Deutschland finden jährlich zum Dia del Galgo (1. Februar, Ende der Jagdsaison) Demonstrationen statt, wir waren schon viele Male mit unseren Galgos dabei. Infos über die Demonstrationen und Hintergründe gibt es bei Plataforma nac. Auch in den deutschen Medien wird inzwischen über das Leid der Galgos berichtet, z.B. im WDR bei Tiere suchen ein Zuhause und es gibt inzwischen viele Vereine, die sich speziell für Galgos einsetzen. Der Veto-Tierschutz organisiert u.a. riesige Futterspendenaktionen. Auf deren Homepage gibt es auch eine ausführliche Beschreibung und sehr viele Informationen zu den Galgos und deren Leid.
Ich würde mir so sehr wünschen, dass ich noch das Ende der Misshandlungen an den Galgos und Podencos erlebe, aber der Kampf dauert schon so lange und ich befürchte, dass mein Leben nicht mehr lang genug sein wird, um das noch zu erleben.
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