Und wieder einmal ging es nach Frankreich (05/2024)
Es sollte keine allzu lange Tour werden, max 16 Tage, denn die Haupttour startet später. Geplant war daher ein Trip an den Lago di Maggiore mit ca. 850 km Entfernung, aber das Wetter war schlecht. Lt. App jeden Tag Regen, Regen, Regen … in den nächsten 10 Tagen, was sich im Nachhinein auch bestätigte 🤷♀️
Wir wollten die Hoffnung jedoch nicht sofort aufgeben und sind erstmal Colmar angefahren, denn von da aus kann man ja noch gut Richtung Italien abbiegen. Ich habe dann mal gleich für 2 Tage eingecheckt und bezahlt, denn jeder sagte uns ja: Colmar ist so toll, da müsst ihr unbedingt mal hinfahren. Und da waren wir nun. Einen Stellplatz ausgesucht, Stuhl für Hoppi rausgeholt und für mich das E-Bike, dass auf dieser Tour, dank neuem Fahrradträger, das erste Mal dabei war. Ich bin dann, nach einer Hunderunde am Kanal entlang, in freudiger Erwartung losgeradelt. Durch die historische Altstadt, die von den Gebäuden her wirklich schön ist, habe ich mein Rad geschoben. Es war so voll, da kamen ganze Busse an 😳. Da ich eh kein Shoppingfan bin und für Touriartikel absolut nichts übrig habe, war ich mit der Altstadt schnell durch. Ich bin dann noch durch andere Viertel gefahren, aber was Schönes konnte ich nicht entdecken. Selbst der Yachthafen, an dem unser Stellplatz sich befand, war eine Enttäuschung. So trostlos war bisher keiner und wir haben ja schon einige besucht, denn ich mag die Atmosphäre im Yachthafen und nutze deren Stellplätze sehr gerne. Unseren Besuch in Colmar beendeten wir dann auch gleich am nächsten Morgen nach der Hunderunde und dem Frühstück, die 2. Nacht habe ich gerne verschenkt. Das Wetter in Italien blieb leider weiterhin schlecht, also blieben wir in Frankreich, denn Richtung Orange sollte das Wetter besser werden.
Am 2. Tag landeten wir dann in Baume les Dames, mit einem ruhigen, kleinen Stellplatz am Kanal der Doubs. Der Ort, ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten, ist fußläufig zu erreichen, der erste Eindruck gefiel uns schon mal gut. Also Stühle und Kissen für uns und die Hunde ausgepackt und erstmal in aller Ruhe einen Kaffee getrunken. Die Anmeldung war erst nachmittags wieder geöffnet, so konnte ich mir in Ruhe überlegen, ob wir 1 oder 2 Nächte bleiben wollen. Ich bin dann erstmal mit dem Fahrrad los und muss sagen, so schöne Radwege hatte ich schon lange nicht mehr. Das war auch ein Grund, warum wir 2 Nächte blieben 🤗 Am nächsten Tag habe ich nochmal zwischen den ausgiebigen Hunderunden am Fluss eine schöne Radtour entlang der Doubs gemacht, auf der einen Seite hin, auf der anderen zurück. Auf der einen Seite gibt es jedoch keinen Fahrradweg, daher fährt man hin und zurück besser auf derselben Seite oder wählt eine ganz andere Tour. Hier und da mal eine kleine Schleuse, tierische Beobachter und sonst nur Natur. Den Ort bin ich auch einmal komplett abgefahren und ich war echt froh, dass E-Bike dabei zu haben. Mit dem anderen Fahrrad wäre ich aufgrund der Steigungen nicht so viel gefahren. Eigentlich wollte ich mir den Kletterberg noch ansehen, aber da ich schon genug Berg hinter mir hatte, habe ich darauf verzichtet.
Nach 2 Tagen wurde es Zeit weiterzuziehen. Das Wetter wurde immer schlechter, wir sind daher weiter gen Süden Richtung Annecy gefahren. Übernachtet haben wir in Seyssel, da gibt es einen Stellplatz direkt an der Rhône. Es war ganz nett, aber einfach zu nass und zu kalt. Da es auch in Annecy und Aix les Bains nicht besser war, beschloss ich entgegen meinem Wunsch diesmal nicht so weit fahren zu wollen, Richtung Marseille zu fahren, genauer gesagt nach Carro. Da die Strecke durch die franz. Alpen führte und durch den andauernden Regen und Gewitter anstrengender war und ich keine Lust mehr auf fahren hatten, machten wir noch eine Zwischenübernachtung. Ob der Ort etwas zu bieten hatte, habe ich nicht herausgefunden, wir sind gleich nach dem Frühstück und einer kleinen Hunderunde weitergefahren, der Sonne 🌞 entgegen.
Und endlich war sie da, die Sonne 🌞 und das Meer🏝️. Wir erreichten den Stellplatz am schönen, kleinen Hafen gegen Mittag. Einen Platz in der ersten Reihe gab es leider nicht mehr, aber auch aus der 2. Reihe konnte man das Meer noch sehen und riechen 😍 Da das Pfingstwochenende vor der Tür stand und die Franzosen dann auch unterwegs sind, buchten wir für 3 Nächte. Der Stellplatz hat außer einer Ver- und Entsorgung nichts zu bieten, aber die Lage ist einfach traumhaft. Vor einem das Meer und hinter dem SP der kleine Hafen mit ein paar Restaurants, einem Eisladen und Bäcker. Morgens gibt es immer einen kleinen Fischmarkt. Ich pers. mag den Fisch ja lieber lebend im Meer schwimmend, esse kein Fleisch und Fisch. Mit den Hunden kann man entlang der Küste super laufen (wenn es nicht zu heiß ist, da NULL Schatten) und auch mit dem Fahrrad kann man hier wunderbare Touren unternehmen. Ich bin einmal auch kreuz und quer durch den Ort gefahren, Berg rauf, Berg runter zum Leuchtturm …. einfach nur schön. Wir haben die Zeit hier genossen, uns gut von den Regentagen erholt und werden mit Sicherheit nochmal wieder kommen und dann werde ich mit dem Fahrrad auch nach Martigues fahren. Evtl. schaue ich mir dann auch noch Marseilles an, aber mit dem Bus.
Weiter ging es über Arles nach Saintes Maries de la Mer. Ich hatte schon viel von dem Ort gehört, also wollten wir ihn uns mal ansehen, wenn wir schon in der Nähe sind. Wir wählten den Stellplatz außerhalb, besser für unsere Melli. Ich fand einen Platz ganz vorne, zwischen dem Meer und uns nur die kleine Düne, ein schmaler Kanal und ein Pferdeweg. Neben uns ein paar Sträucher und Schattenspender für die Hunde. So mag ich das 😊
Am nächsten Morgen bin ich dann mit dem Fahrrad los. Es war Markt im Ort, viele lieben ihn, für mich sind diese Märkte nichts. Die Geschäfte hatten noch nicht alle geöffnet, so konnte ich mir die kleinen Straßen in Ruhe ansehen. Der Ortskern ist recht schön, aber eben auch auf Tourismus ausgelegt. Am Hafen gibt es auch noch eine traditionelle Arena, in der zwar keine Stiere mehr sterben müssen, aber bei meinem Tierschutzgedanken trotzdem ein no-go. Ich habe mir dann noch den SP im Ort angesehen und war froh, diesen nicht angefahren zu haben. Für 2 Personen, die nur in den Ort zum Bummeln und Essen/Trinken wollen, ist er ja ok, aber für Hundebesitzer eher wenig geeignet. Ich bin dann weiter gefahren in den Naturpark Camargue und da war ich genau richtig aufgehoben. Die Fläche ist riesig, abwechselnd Wasser und Land und ganz viele Flamingos 😍 Pferde habe ich auch gesehen, aber es waren leider keine Wildpferde. Wenn man weit genug fährt (oder läuft), findet man auch tolle Strandabschnitte ohne Menschen. Schon toll, wenn es weit und breit keine Parkplätze für Autos gibt😉 Der Strand am Stellplatz ist auch schön und er war jetzt auch noch nicht überlaufen.
Nach 3 Nächten, ja, wir haben diesmal wieder eine Nacht dran gehängt, ging es dann weiter nach Avignon. Ich hatte so oft gelesen, dass es da sehr schön sein soll, aber ich war inzwischen ein wenig skeptisch, denn ich ticke anscheinend anders als die meisten. Wir sind dann erstmal eine Runde mit den Hunden gelaufen, was dort trotz Stadt recht gut geht. Nach dem Mittag bin ich dann mit dem Fahrrad los. Meine Skepsis legte sich dann sehr schnell, Avignon ist wirklich schön und einen Besuch wert. Im Papstpalast war ich nicht (diese Besichtigungen sind nicht so meins), aber im Palastgarten war ich. Da er oben auf dem kleinen Berg liegt, hat man von oben eine sehr schöne Aussicht über Avignon. Der Stellplatz war sehr einfach, aber alles da, also Ver- und Entsorgung, Strom kann man auch haben. Wir blieben eine Nacht und am nächsten Morgen ging es weiter.
Der nächste Stopp war in Remoulins. Das Spiel begann von vorne, Stühle raus und Fahrrad startklar machen. Aber bevor es mit dem Rad zum Pont du Gard ging, wurde die nähere Umgebung erstmal mit den Hunden erkundet. Der Stellplatz liegt am einem Fluss, dem Gardon. Für unsere Hunde sind diese Touren immer sehr spannend, alle 2 bis 3 Tage neue Gerüche, sie schlafen dann immer sehr gut😉 Während die Hunde ihren wohlverdienten Mittagschlaf gehalten haben, bin ich mit dem Fahrrad zum Pont du Gard gefahren. Das ist schon ein imposantes Bauwerk. Ich musste natürlich auch bis ganz oben laufen, wo früher das Wasser durchgelaufen ist. Leider war es bewölkt, als ich da war, von der Sonne angestrahlt sah er auf den Fotos im Netz noch besser aus. Was macht Heike also? Genau, sie ist nochmal hingefahren, als die Sonne schien. Beim nächsten Mal werde ich ihn auch nochmal in der Dunkelheit besuchen, dann wird er schön angestrahlt. Am nächsten Tag bin ich dann nochmal durch den Ort und mit den Hunden eine schöne Flussrunde gelaufen.
Nach 2 Nächten fuhren wir weiter, es ging Richtung Deutschland. Auf dem Rückweg wollten wir noch 2 Zwischenübernachtungen machen. Die erste sollte in Charlone sur Saône sein, aber bei dem Stellplatz öffnete sich aufgrund einer Störung die Schranke nicht. 22 km weiter fanden wir dann einen Stellplatz auf einem Campingplatz, auch an der Saône. Melli fand den Platz super, das Gelände war groß und es waren nur 6 Wohnmobile dort, weil die Saison für Wohnwagen noch nicht eröffnet hatte. Nach einer Nacht ging es dann weiter nach Pont à Mousson. Da waren wir schon mal, fanden es ganz nett dort. Diesmal haben wir uns nicht an die Mosel gestellt, sondern haben uns im hinteren Teil ein Plätzchen am Hafen gesucht, das gefällt der Melli besser. Nach der Hunderunde gab es erstmal Essen. Anschließend bin ich mit Mahela noch in die Stadt gelaufen, es hatte sich nicht viel verändert. Nach einer Übernachtung sind wir dann nach Hause gefahren. Die Tour fing bescheiden an, aber am Ende war sie doch sehr schön.
Und da wir für die riesigen Lavendelfelder zu früh in der Provence waren, müssen wir natürlich nochmal dahin 😉