Nordspanien bis Zentralspanien

Baskenland, Provinz Madrid, Bardenas Reales (05/2023)

Im Mai 2023 sind wir das erste Mal als Vanlifer nach Spanien gefahren, unser Ziel war Nordspanien (Atlantik). Wir wollten ein Stück am Atlantik entlang fahren bis etwa Gijón, dann runter in die Region León und auf der Höhe über Burgos in die Halbwüste Bardenas Reales. So der Plan, aber ….

Unsere Tour führte uns über die Niederlande, Belgien und quer durch Frankreich. Die ersten beiden Stopps haben wir in Frankreich gemacht, der erste war nach 750 km in Amboise. Da ich Alleinfahrerin bin und die Hunde auch noch genug Bewegung bekommen sollen, fahren wir selten längere Abschnitte am Stück. Der erste Stopp war auf einem Stellplatz direkt an einem Fluss, mit schönen Spazierwegen. Nach einem ausgiebigen Spaziergang waren auch die Hunde zufrieden. Der nächste Stopp sollte dann eigentlich in Donastia San Sebastian sein, aber da wären wir dann am späten Nachmittag angekommen und hätten vermutlich keinen Stellplatz mehr gefunden, so entschieden wir uns, noch einen weiteren Zwischenstopp im schönen Frankreich zu machen und zwar kurz vor Biarritz, direkt am Meer 🙂

Am nächsten Tag sind wir nach dem Frühstück und einer ausgiebigen Hunderunde wieder gestartet. Wir kamen vormittags in San Sebastian an und fanden noch einen Platz auf dem Stellplatz, der nicht besonders groß ist. Nachdem wir erstmal mit den Hunden unterwegs waren, bin ich anschließend mit dem Fahrrad los. Mein Plan, einmal um die Halbinsel mit dem Schloss oben drauf zu fahren, wurde durch eine Sperrung auf der anderen Seite der Halbinsel gestoppt, also den gleichen Weg wieder zurück 🤷‍♀️ Die Altstadt ist ganz schön, da kann man schon etwas Zeit verbringen. Nach einer Nacht sind wir dann wieder losgezogen, Richtung Bilbao.


Wir sind über Landstraßen gefahren, um ein wenig mehr von der Gegend sehen zu können. So kamen wir nach Lekeitio. Der Ort hat uns gut gefallen, so entschieden wir uns, dass wir erstmal bleiben. Da ich bis jetzt jeden Tag längere Strecken gefahren war, wollten wir hier 2 Nächte bleiben. In der Nachbarschaft vom Stellplatz gibt es eine Residenz mit einem frei zugänglichen Garten. Hier laufen auch Pfaue frei rum. Mein Herz hat dann noch ein kleiner Kakadu erobert, er genoss es sehr unter dem Fuß gestreichelt zu werden. Später bin ich mit Mahela den Berg hochgestiefelt. Die Aussicht war toll. Von da oben sah ich dann auch die vorgelagerte kleine Insel. Da wollte ich natürlich auch hin und da ich nicht wusste, ob da Hunde erlaubt waren, plante ich den Besuch auf der Insel für den nächsten Tag ein. Gesagt, getan. Auf die kleine Insel kommt man über einen Fußweg (Ebbe/Flut beachten, wird überspült). Die Insel ist ein kleines Naturparadies, es brüteten sehr viele Möwen. Auch hier bin ich wieder auf den Berg hochgestiegen und habe den schönen Ausblick auf den kleinen Ort mit seinem kleinen Hafen bewundern können. Auf dem Weg zurück habe ich mir den Ort noch angesehen, der jetzt nichts besonderes zu bieten hat.


Nachdem ich mich 2 Tage vom Fahren ausgeruht hatte, ging es voll motiviert weiter nach Bilbao. Auf der Strecke sahen wir nirgends einen Supermarkt, also planten wir in der Stadt einkaufen zu gehen, aber das war eine ganz bescheuerte Idee. Bei allen angefahrenen Supermärkten gab es keine Parkplätze nur Tiefgaragen. Ich habe den Hoppi also an einem Mercadona abgesetzt und ihn 1,5 Stunden später dort wieder abgeholt. In der Zwischenzeit habe ich eine Stadtrundfahrt gemacht, der Spaßfaktor war aufgrund des Verkehrs allerdings sehr niedrig. Nachdem ich Hoppi wieder eingesammelt hatte, sind wir zum Stellplatz gefahren. Der liegt oben auf dem Berg, mit Blick über Bilbao. Sehr gut waren da oben auch die Möglichkeiten mit den Hunden zu gehen. Wer allerdings Angst vor Kühen und Rindern hat, der sollte dort nicht laufen, denn die laufen da frei. Und dann fing der Regen an und hörte nicht mehr auf, die Temperatur sank auf 15 Grad, in der Nacht waren es nur noch 2 Grad. Die Besichtigung von Bilbao fiel somit ins Wasser, denn unsere Hunde sind wasserscheu, wenn das Wasser von oben kommt und wir selbst hatten auch keine Lust dazu. Hinzu kam noch, das der Ab- und Aufstieg mit Emma im Buggy mega anstrengend gewesen wäre, da auch Treppen zu bewältigen gewesen wären. Da der Wetterbericht in den nächsten Tagen keine Verbesserung zeigte, änderten wir unseren Plan und fuhren gen Süden weiter. Bilbao werden wir nochmal ansteuern und nachholen, was wir auf der Tour nicht gesehen haben.

Bilbao, mit Blick auf das Stadion …
Regen, Regen, Regen ….


Wir fuhren dann so lange gen Süden, bis wir wieder etwas Sonne hatten. In Briviesca stellten wir uns auf den kostenlosen Stellplatz, direkt neben einer ehemaligen Stierkampfarena, um dort eine Nacht zu verbringen. Hoppi ist in den Ort gelaufen, ein paar Teile einkaufen, ich mit den Hunden über die Felder. Mehr als einen Tag braucht man da nicht 😉

Am nächsten Tag sind wir dann nach Burgos gefahren. Burgos stand eh auf dem Plan, allerdings nicht so früh. Falls der Stellplatz voll ist und auf dem Parkplatz nebenan keine Veranstaltung stattfindet, darf man auch da stehen. Wir passten aber noch auf den Stellplatz, der recht zentral liegt. Unser Van sah neben dem Offroad Bimobil richtig mickrig aus. Nach der Hunderunde und dem Essen habe ich mich aufs Fahrrad gesetzt und bin quer durch die Stadt zur Kathedrale gefahren. Auf dem Weg dahin sah ich viele schöne Bauwerke und ansprechende Einkaufstraßen. Die Kathedrale ist ein großer gotischer Bau mit Kreuzgängen voller Skulpturen, ein Besuch (kostenpflichtig) lohnt sich auf jeden Fall. Von da aus bin ich noch durch Parks und zum Kloster hochgefahren, es war überall schön. Burgos hat mir als Stadt sehr gut gefallen.

Im Hintergrund die Kathedrale
Kathedrale
Kloster
Direkt am Stellplatz


Nach einer Übernachtung und dem Trubel in einer Stadt, geht es für uns immer in die Pampa. So kamen wir nach Hontaria del Pinar am Cañon del río lobos. Natur pur und genau das richtige für uns, wir blieben 2 Nächte. Der Stellplatz liegt gegenüber einem Sägewerk (dazwischen der río lobos), aber es war Wochenende und der gesamte Ort war wie ausgestorben. Es gibt noch einen kleinen Supermarkt im Ort, das nötigste bekommt man dort, eine Post und ein Restaurant. Ein- bis zweimal am Tag kam die Guardia Civil nach dem Rechten schauen. Die Hunde konnten im Cañon frei laufen und hatten viel Spaß. Als wir am Abend mit den Hunden gemütlich bei einem Gläschen vor dem Van saßen, kam ein Spanier zu uns rüber und brachte eine Portion selbstgemachte Tortilla. Mmmh, die war mega lecker. Ich habe mein ganzes spanisch zusammengekratzt und mich bedankt, ich denke er hat es trotzdem verstanden😅

Melli fand es hier wieder toll
… die anderen auch
in der Mitte stehen wir


Durch die Planänderung haben wir immer spontan entschieden wohin uns der nächste Stopp führen sollte. So entschieden wir an diesem Tag, dass wir nach Segovia fahren. Der Weg dorthin führte durch eine schöne Landschaft. Der Stellplatz in Segovia war dann allerdings eine Enttäuschung, die Plätze nicht nur eng, auch sehr kurz. Auf der einen Seite passen 6 Meter Fahrzeuge nur hin, wenn da nicht ein Baum (von vielen) steht. Auf der anderen Seite war alles voll, da ragten die Wohnmobile alle auf den Gehweg, wird anscheinend geduldet. Wir sind dann in die Stadt gefahren, um uns dort ein wenig umzusehen, aber mit dem Van durften wir nirgendwo parken. Wir haben das Aquädukt also nur im Vorbeifahren bestaunen können. Auf einem Schulbauernhof außerhalb von Segovia haben wir dann ein schönes Plätzchen für uns gefunden. Stunden später kam noch ein Van dazu, ansonsten standen wir da allein. Die Kinder sind auf der anderen Seite vom Grundstück in Häusern untergebracht, wo man auch essen kann, alles ein wenig rustikal. Auch die Duschen im Nebengebäude waren rustikal, mit Duschvorhang und nicht abschließbar 😉 Zu den Tieren am Hof gehörten Ziegen, eine Kuh, ein Pfau, Hühner, Enten und 5 Esel.

unterwegs gesehen….


Wieder on Tour haben wir ein Schloss besichtigt, besser gesagt, ich habe es besichtigt. Der gewählte Parkplatz war toll, aber es war dann doch bis zum Eingang recht weit, da man ganz außen rum durch den Ort laufen musste. Da es warm (nicht heiß) war und die Hunde nicht ewig lange im Van bleiben konnten, ist Hoppi zurückgelaufen. Verlassen habe ich das Schoss dann durch den wunderschönen Schlossgarten, da gab es einen Angestellten Ein-/Ausgang an der Seite, wo wir geparkt hatten. Mein Verhalten war nicht ganz korrekt, aber ich wurde nicht erwischt 😉

Palacio Real la Granja de San Ildefonso
immer bergauf, bergab, bergauf, bergab …


Wir hatten schon lange keine Übernachtung mehr an einem See, so strandeten wir am schönen Stausee, umgeben von Bergen bei Pinilla del Valle. Der Stellplatz war kostenlos, Ver- und Entsorgung gab es keine, nur Mülltonnen und einen Brunnen. Gut, dass wir einige Tage autark stehen können. Der Weg vom SP an den See führte über eine eingezäunte Grünanlage, in der Kühe und Rinder frei laufen. Störche gab es auch viele und noch 2 Esel. Am See entlang konnte man gut mit dem Fahrrad fahren und eine Archäologische Ausgrabung besuchen.

kleine Pause im Schatten
Melli war wieder begeistert


Einen kurzen Zwischenstopp haben wir dann in Fuente el Saz de Jamara gemacht. Dort steht das Tierheim der ANAA. Dieses Tierheim habe ich in meiner aktiven Tierschutzzeit mehrmals besucht. Ich habe in den Wochen vor Ort viel über den Tierschutz in Spanien gelernt, war in Perreras (Tötungsstationen) und Rehalas (primitive Zwinger, in denen Jäger ihre Hunde wegsperren). Ich war bei einer Beschlagnahmung dabei und habe Hunde mit der Lebendfalle eingefangen. Leider war Irene, mein Kontakt in der ANAA, zu der Zeit gerade mit einem Transport in Deutschland unterwegs, so sind wir dann weiter gefahren.

Einen weiteren kurzen Zwischenstopp gab es dann noch in Guadalajara. Ich hatte bei der Durchfahrt ein vermeintlich tolles Shoppingcenter gesehen. Da meine Crossover Tasche kaputt gegangen war, hielt ich es für eine gute Gelegenheit, dort shoppen zu gehen. Hoppi wollte in der Zeit das Essen vorbereiten, aber ich war schneller zurück als er gucken konnte😅Da es dort relativ laut war (Straßenlärm), sind wir direkt weiter gefahren.
Von jetzt an sollte es Richtung Bardenas Reales gehen und so landeten wir in Medinacheli. Ein wunderbarer Ort, oben auf einem Berg. Als wir auf den Stellplatz gefahren sind, standen wir da ganz allein. Später gesellten sich noch ein paar Camper dazu. Zum Ort gehört eine Burg, ein historischer Ortskern und ein Kloster. Essen gehen kann man da auch, war sehr lecker.


Die nächste Übernachtung hatten wir auf einem Stellplatz im Wald, fanden unsere Hunde mega, die kamen aus dem Schnüffeln gar nicht mehr raus. Bei einer der Wanderungen durch den Wald fand ich riesige Tannenzapfen. Leider hatte ich keine Tasche dabei, so konnte ich nur 4 Stück für die Eichhörnchen einer Bekannten mitnehmen🤷‍♀️Auf dem Platz gibt es ein Sanitärhaus. Nachdem ich einen Blick reingeworfen hatte und angenehm überrascht war, beschloss ich dort zu duschen anstatt im Van. Einmal nicht putzen müssen, Hoppi hat sich auch für die Dusche entschieden👍Die Duschen waren ganz neu, sehr groß und vor allem kam da richtig heißes Wasser raus solange man wollte. Der SP war kostenlos, der Zugang zu den Duschen kostete 1€.

Die Tour führte uns dann weiter nach Ágreda. Melli stieg aus und schnell war klar, hier bleiben wir 2 Nächte. Immer, wenn Melli sich sehr wohl fühlt, wälzt sie sich im Gras oder Sand 😉 Der Stellplatz liegt in einem Park. Ein kleiner Supermarkt und der Ort sind fußläufig zu erreichen. Highlights gibt es hier keine, aber zum Entspannen sehr schön, auch für die Hunde.


Das Highlight gab es am nächsten Tag in der Bardenas Reales. Hoppi hat mich immer mal wieder gefragt, warum ich da unbedingt hin will. Kaum waren wir in der Wüste angekommen, war er als erster aus dem Van raus, um Fotos zu machen. Die Bergformationen sind wirklich außergewöhnlich und es lohnt sich einen Abstecher dahin zu machen. Ein Teil der Wüste war an diesem Tag zwar gesperrt, weil das Militär dort Übungen mit Kampfjets machte, aber es blieb ausreichend Wüste für uns über 🙂 Übernachtet haben wir dann auf dem Stellplatz in Arguedas, direkt unterhalb der Höhlenwohnungen.

Mitten in der Wüste
Stellplatz Arguedas, im Hintergrund die Höhlenwohungen


Jetzt stellte sich die Frage, ob wir über San Sebastian oder quer durch die Pyrenäen über Toulouse Richtung Deutschland fahren. Wir entschieden uns für die weniger anstrengende Fahrt über San Sebastian. In Pamplona haben wir ein letztes Mal auf dieser Tour in Spanien übernachtet. Eigentlich eine sehr schöne Stadt, wenn da nicht der große Schatten durch das Leid der Stiere😠über der Stadt liegen würde. Wer gerne Pintxos isst, hier und da mal einen Wein oder ein Bierchen trinken möchte, ist hier gut aufgehoben und kann von Bar zu Bar ziehen. Für mich gab es eine neue Tasche 🙂 Shoppen kann man hier ausgiebig.
Obwohl mitten in der Stadt (Zentrum ist fußläufig zu erreichen), kann man vom Stellplatz aus entlang der Arga sehr gut mit den Hunden laufen. Es gibt sogar einen eingezäunten Hundeauslauf mit Agility Geräten in der Nähe. Oberhalb vom SP, auf dem Berg, ist ein schöner Park. Von da aus hat man einen schönen Blick über den neuen Teil von Pamplona.


Wieder zurück in Frankreich. In der Nähe von Limoges sind wir auf einen Platz von Camping Car Park gegangen. Nachdem wir die erste Runde mit den Hunden gegangen waren, mussten wir feststellen, dass die Temperaturen stiegen. Toll, zum Ende des Urlaubs gab es richtiges Urlaubswetter. Also einmal umparken, vom Sonnenplatz auf Schotter ab auf die Wiese in den Schatten. Ganz in der Nähe war ein See über einen kleinen Feldweg zu erreichen, begegnet ist man da nur Anglern. Da wir es hier schön fanden und noch etwas Zeit hatten, baute ich den Hundezaun auf und wir blieben 2 Nächte. Die letzte Übernachtung auf dem Weg nach Hause hatten wir dann noch auf einem kostenlosen Stellplatz in Mareuil le Port an der Marne.

Unsere 16,5 jährige Emma (Galgo Español aus Spanien) hatte leider auf dieser Reise einen inoperablen Lebertumor im Endstadium. Wir überlegten zunächst die Tour zu streichen, aber auch in Spanien gibt es sehr gute Tierärzte. Emma konnte nur noch kurze Strecken laufen, daher hatten wir für sie einen Buggy mitgenommen. Die eine oder andere Besichtigung ist dennoch ausgefallen, weil es auch mit Buggy aufgrund der Steigungen und Treppen und dem Gewicht oft sehr anstrengend bis unmöglich war. 4 Wochen später hat meine „Tante Emma“ ihre Flügel bekommen, sie fährt seitdem immer in unseren Herzen mit.

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